Leistung

Instrumente zur Risikominimierung

Zur Steuerung von Risiken hat die EAA die in Finanzinstituten genutzten Instrumente verfeinert und an ihren Auftrag sowie ihr Portfolio angepasst. Ihre Risikomanagementsysteme ermöglichen es, innerhalb kürzester Zeit auf veränderte Marktparameter oder Kreditereignisse zu reagieren. Es greift ein engmaschiges System zur intensiven Überwachung und Betreuung der betroffenen Engagements. Je nachdem wie hoch das Risikopotenzial ist, definieren etwa die Experten im Kreditrisikomanagement der EAA unterschiedliche Maßnahmen, um gegenzusteuern. Falls erforderlich, entschärfen sie das Verlustpotenzial durch gegebenenfalls aufwendige und möglicherweise langwierige Restrukturierungsmaßnahmen. Um aus ausfallgefährdeten Vermögensgegenständen das beste Ergebnis zu erzielen, ist – neben fundierter Markt- und Branchenkenntnis sowie Restrukturierungsexpertise – auch Verhandlungsgeschick gefragt.

Restrukturierung und Verkauf in Tokio

Das Engagement

Eine Tochter der WestLB finanzierte 2008 ein Geschäftshaus in bevorzugter Lage von Tokio. Das Gebäude im Einzelhandelsbezirk Ginza bot mehr als 2000 Quadratmeter Fläche für Läden und Büros. Kreditnehmer war ein Immobilienfonds aus Singapur.

Die Ausgangssituation

Da das Fondsmanagement nur 50 Prozent der Flächen vermieten konnte, war der Kredit ausfallgefährdet. Die Tochter der ehemaligen Landesbank hatte das Engagement bereits wertberichtigt, bevor es auf die EAA überging. Mitte 2013 trat der Fonds an die EAA heran, um die Zins- und Tilgungsleistungen zu reduzieren, möglichst sogar auszusetzen. Die EAA lehnte das ab und nahm in Kauf, dass der Kreditnehmer seine Zahlungen in der Folge einstellte. Daraufhin übernahm die japanische Tochtergesellschaft der EAA die Eigentumsrechte an dem Objekt.

Die Strategie

Die EAA Japan KK setzte auf ein neues Management für das Gebäude und ein stringentes Vermarktungskonzept. So gelang es bis 2015, sämtliche Flächen zu vermieten und den Marktwert des Objekts deutlich zu steigern. Dann wurde der Verkauf vorbereitet. Ende 2015 übernahm ein neuer Investor den Komplex.

Das Ergebnis

Der Erlös deckte fast die gesamte Kreditsumme. Die ehemals bei der WestLB-Tochter vorgenommenen Wertberichtigungen wurden nicht verbraucht. Die japanische Tochter der EAA erzielte damit im Jahr 2015 einen positiven Beitrag von mehr als acht Millionen Euro.

Ausstieg aus hochriskanter Flughafenimmobilie

Das Engagement

Zusammen mit einer anderen Großbank finanzierte die ehemalige WestLB ein „Airport Center“ in Ost-Europa. Es entstand ein Hotel mit zusätzlichen Läden und Büros. Die Objektgesellschaft sollte den Kredit aus den Mieterlösen bedienen.

Die Ausgangssituation

Die Nachfrage blieb aus, Läden und Büros standen leer. Eine renommierte Kette bot die Hotelzimmer für 60 Euro an, dennoch war die Belegung schwach. Der Kredit ging 2012 auf die EAA über, die ihn in der Folge neu bewertete. Das Gutachten führte zur Wertberichtigung der Forderung. Allerdings kam der Kreditnehmer seinen Verpflichtungen mit Hilfe seines Mutterkonzerns bis Herbst 2014 nach. Dann spitzte sich die Lage zu: Ein Investor übernahm die Mutter und lehnte Finanzspritzen für das Airport Center ab. Der Kreditnehmer konnte bis zur Fälligkeit Ende 2014 keine Lösung präsentieren. Die Restrukturierung war unter anderem erschwert, weil das Center auf einem Erbbaurechtsgrundstück der Flughafen-Holding stand, die alternative Konzepte ablehnte. Es drohte die Insolvenz – und so ein weitgehender Ausfall der Kreditforderung.

Die Strategie

Um die Insolvenz zu vermeiden, wurde die Laufzeit um drei Monate verlängert. Die EAA trat selbst in Verhandlungen über das Objekt ein. Vorrangiges Ziel: Ausloten, ob eine Projektentwicklungsgesellschaft, die bereits Kontakte zum Kreditnehmer unterhielt, an einem Kauf interessiert sein könnte. Der Projektentwickler übernahm die Forderung der EAA mit relativ moderatem Abschlag. Die beteiligte Konsortialbank willigte in eine Anschlussfinanzierung ein.

Das Ergebnis

Dank intensiver Verhandlungen gelang es, einen Teil des abgeschriebenen Werts aufzuholen und einen positiven Effekt von gut einer Million Euro in der Abwicklungsplanung zu erzielen. Zugleich konnte die EAA vollständig aus einem hochriskanten Engagement aussteigen.