EAA-Halbjahresbericht 2014

Abbau der Risikopositionen kommt gut voran

  • Handelsportfolio frühzeitig halbiert
  • Restrukturierungsmaßnahmen bei Tochtergesellschaften planmäßig umgesetzt
  • Rund 30 Mio. Euro Überschuss zum Ende des 1. Halbjahres

Düsseldorf, den 20. August 2014. – Die EAA hat den im Jahr 2012 übernommenen Bestand an Derivaten innerhalb von zwei Jahren halbiert. Das Nominalvolumen des Handelsportfolios fiel zum 30. Juni 2014 auf knapp 533 Mrd. Euro. Allein von Januar bis Juni belief sich der Abbau auf 112 Mrd. Euro. Einzelne Produktarten, etwa Rohstoffderivate im Handelsbestand, wurden inzwischen nahezu vollständig abgebaut. Dies senkt die mit dem Handelsportfolio verknüpften Risiken zusätzlich. Das Abwicklungsergebnis ist der Planung weiterhin voraus, die Halbierung des Handelsportfolios war ursprünglich für 2015 anvisiert.

Auch die Kredit- und Wertpapierbestände wurden im ersten Halbjahr erneut signifikant reduziert. Die gute Marktlage konnte genutzt werden, um etwa besonders riskante strukturierte W ertpapiere zu verkaufen. Damit nahmen gerade die Risiken des sogenannten Phoenix-Portfolios der EAA deutlich ab. Zum Stichtag 30. Juni umfasste das Bankbuchportfolio noch gut 63 Mrd. Euro. Das entspricht einem Rückgang von rund 7,6 Mrd. Euro oder rund 11 Prozent im ersten Halbjahr. Insgesamt hat die EAA die ihr übertragenen Kredite und Wertpapiere seit Beginn ihrer operativen Tätigkeit um rund 60 Prozent verringert. Der Abbau erfolgte ausgewogen über alle Ratingklassen. Mehr als die Hälfte (56 %) der verbliebenen Bestände verfügte zum 30. Juni 2014 über ein gutes Rating.

„Wir haben unsere Ziele im ersten Halbjahr im vollem Umfang erreichen können, das Tempo beim Portfolioabbau ist weiterhin hoch und trotzdem ist es gelungen, auch bei schrumpfenden Beständen schwarze Zahlen zu schreiben“, sagte Matthias Wargers, Sprecher des EAA-Vorstands. Die EAA schloss das erste Halbjahr 2014 mit einem Überschuss von rund 30 Mio. Euro ab. Das Zins- und das Provisionsergebnis haben sich zwar gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum deutlich verringert. Das entspricht jedoch der Logik des Abwicklungsprozesses und die Entwicklung konnte zum 30. Juni durch ein deutlich besseres Ergebnis aus Finanzanlagen und Beteiligungen kompensiert werden. Wargers unterstrich, dass die EAA zugleich ein konsequentes Kostenmanagement betreibt: Die Verwaltungsausgaben liegen um rund 30 Mio. Euro (16,5 %) unter Vorjahresniveau.

Wie angekündigt hat die Abwicklungsanstalt im ersten Halbjahr 2014 umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Risiken aus Projektfinanzierungen in Spanien und Italien ?Seite 1 von 3 zur Pressemitteilung vom 20.08.2014 ?zu begrenzen und wichtige Restrukturierungsschritte bei wesentlichen Beteiligungen umgesetzt. Um die Westdeutsche ImmobilienBank AG (WestImmo) weiter auf das Geschäft als reine Pfandbriefbank zu konzentrieren, übernahm die EAA Wertpapiere und Kredite im Nominalvolumen von gut 800 Mio. Euro – ohne Auswirkungen auf ihre Risikosituation, da sie das WestImmo-Portfolio seit Übernahme mit berücksichtigt. Gleichzeitig übertrug die WestImmo einen Teil ihres Eigenkapitals zurück auf die EAA.

Die Portfoliotransaktion sowie Marktwertschwankungen bei den Derivaten im Handelsbestand sind die Ursache dafür, dass sich die Bilanzsumme der EAA zum 30. Juni 2014 lediglich um 2 Mrd. Euro auf 76,9 Mrd. Euro verringerte und die Fortschritte im Portfolioabbau nur bedingt widerspiegelt.

Positive Erwartungen für das 2. Halbjahr

Der Vorstand geht davon aus, dass die Entwicklung an den Kapitalmärkten den Portfolioabbau in den kommenden Monaten grundsätzlich weiter begünstigen wird. Die aktuellen geopolitischen Konflikte bergen allerdings Risiken. Die Verhandlungen über den im Mai eingeleiteten Verkauf der WestImmo entwickeln sich nach Angaben von Wargers zufriedenstellend. Die EAA habe planmäßig den zweiten Schritt im Verkaufsprozess eingeleitet.

„Die Chancen sind somit gut, die noch verbliebenen Risiken im EAA-Portfolio im zweiten Halbjahr weiter zu senken“, sagte Wargers. Zum künftigen Erfolg im Abwicklungsprozess soll auch die Gründung einer neuen Tochtergesellschaft für das Portfolio Management beitragen. Die EAA Portfolio Advisers GmbH übernahm 68 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Portigon Konzerns zum 1. Juli 2014. „Mit diesem Schritt sichert die EAA das bisher gewonnene spezifische Know-how für den Portfolioabbau und erhöht ihre operative Stabilität“, sagte Wargers. Diesem Ziel dienten auch Konsolidierungsmaßnahmen in Japan, die ebenfalls im Juli abgeschlossen wurden. Die EAA übertrug Vermögenswerte – die sie bisher garantierte – von der Portigon AG auf ihre japanische Tochtergesellschaft. Damit wurden Prozesse optimiert und Synergien gehoben.