Geschäftsjahr 2021

Die Abwicklung ist weit fortgeschritten

Das Geschäftsjahr 2021 ist für die EAA operativ gut verlaufen. Im Fokus der Abwicklungstätigkeit standen – wie bereits zuvor – Maßnahmen zum vorzeitigen Portfolioabbau und ein aktives Beteiligungsmanagement. Die Corona-Pandemie hat die Abwicklungstätigkeit der EAA kaum beeinträchtigt und bisher keine gravierenden negativen finanziellen Auswirkungen. Der Bestand an Krediten und Wertpapieren wurde bis zum 31. Dezember 2021 um 2,1 Mrd. EUR auf 10,6 Mrd. EUR abgebaut, und das Nominalvolumen im Handelsbestand seit Jahresbeginn um 30,8% auf 65,5 Mrd. EUR verringert.

Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren weist die EAA ein positives Ergebnis nach Steuern in Höhe von 1,7 Mio. EUR aus. Das positive Ergebnis ist im Wesentlichen auf die Kapitalrückführung der Erste EAA Ireland plc, der ehemaligen EAA CBB, zurückzuführen. Dieser Einmaleffekt ändert nichts daran, dass die Erträge der EAA im weit vorangeschrittenen Stadium des Portfolioabbaus zwangsläufig rückläufig sind.

Die EAA kann für den Abbau des verbliebenen Portfolios weiterhin auf einen soliden Risikopuffer zurückgreifen. Zum 31. Dezember 2021 beläuft sich das Eigenkapital auf 655 Mio. EUR. Der Puffer aus Eigenkapital, Eigenkapitalziehungsrahmen und Risikovorsorge hat sich in Relation zum verbliebenen Portfolio im Vergleich zum Jahresende 2020 um 1,6 Prozentpunkte auf 13,9% weiter erhöht. Der Investment Grade-Anteil des Portfolios bleibt mit rund 75% stabil.

In den Berichtszeitraum fällt das Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main, in dem der Klage der Portigon gegen die EAA im Zusammenhang mit Dividendenarbitragegeschäften der WestLB in erster Instanz stattgegeben wurde. Die EAA hält diese Entscheidung für rechtsfehlerhaft und schätzt ihre Erfolgsaussichten in einer Berufung als sehr gut ein. Dementsprechend hat sie gegen das Urteil fristgerecht Berufung eingelegt. Vor diesem Hintergrund sieht die EAA derzeit weiterhin keine Notwendigkeit, eine Rückstellung für den Fall des endgültigen Unterliegens in diesem Rechtsstreit zu bilden.

Die EAA treibt die effiziente Weiterentwicklung zur Optimierung und Flexibilisierung des Verwaltungsaufwands weiter voran. Dies beinhaltet auch, dass die EAA mittelfristig auf eine flexible Servicerlandschaft zurückgreifen wird. Die Zuschläge für vier neue Servicer wurden in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres erteilt. Der Übergang auf die neue Servicerstruktur ist für das erste Quartal 2023 geplant, und die Abwicklungsanstalt wird sich dann auf ihre wesentlichen Funktionen Überwachen, Steuern und Entscheiden fokussieren.

Die EAA rechnet infolge des Kriegs in der Ukraine auf Basis des aktuellen Informationsstands insgesamt mit keinen nennenswerten Auswirkungen auf das Kreditrisiko und die Liquidität. Sie hat durch den erfolgreichen Abbau der letzten Jahre aktuell nur noch ein direktes Russland Nettoexposure im niedrigen einstelligen Millionenbereich.