EAA-Halbjahresbericht 2013

EAA reduziert Volumen ihres kombinierten Portfolios von Januar bis Juni um knapp ein Fünftel

  • Bilanzsumme verringert sich deutlich
  • Gewinn- und Verlustrechnung schließt mit positivem Ergebnis
  • Abbau von Krediten und Wertpapieren addiert sich seit EAA-Gründung auf insgesamt rund 73 Milliarden Euro
  • Marktwert des Handelsbestands sinkt seit Übernahme im Juli 2012 um insgesamt gut 18 Milliarden Euro

Düsseldorf, 15. August 2013. Durch große Fortschritte beim Portfolioabbau konnte die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) ihre Bilanzsumme zum 30. Juni 2013 deutlich verringern: Sie sank auf 94,8 Milliarden Euro, gegenüber 123,3 Milliarden Euro am 31. Dezember 2012. Der Einzelabschluss der Abwicklungsanstalt erfasst die Vermögenspositionen, die direkt auf die EAA übertragen wurden. Unter Berücksichtigung aller auch indirekt über Tochtergesellschaften gehaltenen Engagements ergab sich zum 30. Juni 2013 ein kombiniertes Portfoliovolumen von etwa 116 Milliarden Euro. Dieser Wert umfasst neben dem Bankbestand, der maßgeblich aus Krediten und Wertpapieren besteht, auch die Derivate im Handelsbestand. Er lag zu Jahresbeginn bei rund 143 Milliarden Euro und reduzierte sich bis Ende Juni um beinahe ein Fünfte

„Das Tempo des Portfolioabbaus war im 1. Halbjahr erneut höher als erwartet“, sagte EAA-Vorstandssprecher Matthias Wargers. Im Einzelnen baute die EAA von Januar bis Juni 2013 Kredite und Wertpapiere im Nominalwert von rund 12 Milliarden Euro ab. Insgesamt konnte sie das Volumen dieser Bankbuch-Positionen seit ihrer Gründung bereits um rund 73 Milliarden Euro zurückführen. Die verbliebenen Kredite und Wertpapiere hatten am 30. Juni des Jahres ein Nominalvolumen von gut 82 Milliarden Euro.

Daneben erreichte der Handelsbestand zum Stichtag einen Marktwert von rund 34 Milliarden Euro. Er verringerte sich damit gegenüber dem 31. Dezember 2012 um 15 Milliarden Euro, seit Übernahme zum 1. Juli 2012 um gut 18 Milliarden Euro. Den derivativen Finanzprodukten im Handelsbestand liegt aktuell ein Nominalvolumen von 727 Milliarden Euro zugrunde. Zu Jahresbeginn standen noch 885 Milliarden Euro zu Buche, bei Übernahme zum 1. Juli 2012 waren es 1064 Milliarden Euro. Das gesamte bisher erzielte Abwicklungsergebnis addiert sich somit nominal auf 337 Milliarden Euro.

Halbjahr schließt mit einem Überschuss von 25 Millionen Euro

Beim Ergebnis setzte sich der positive Trend des Vorjahres fort: Von Januar bis Juni 2013 erzielte die EAA einen Überschuss von gut 25 Millionen Euro. „Damit weisen wir zum sechsten Mal in Folge ein positives Quartalsergebnis aus“, betonte Wargers. Diese Entwicklung sowie das Tempo des Portfolioabbaus machten deutlich, „dass die EAA über ein stringentes und sehr solide angelegtes Abwicklungskonzept verfügt“.

Auch die Qualität des verbliebenen Bankbuch-Portfolios hat sich im Zuge des Abbaus nicht verschlechtert. Weiterhin verfügen rund 57 Prozent aller Positionen über eine gute oder befriedigende Bonität, sie weisen ein Rating im Investment Grade-Bereich aus. Im Zuge der Abwicklung konnte die EAA vor allem schwierige Engagements zurückführen. Dies dokumentiert sich unter anderem in einer systematischen Kündigung nicht gezogener Kreditlinien für US-Kommunen. Die Verträge hatten bei Übernahme durch die EAA im Jahr 2010 ein Volumen von rund vier Milliarden Euro und wurden – sobald rechtliche aber auch wirtschaftliche Rahmenbedingungen es erlaubten – frühzeitig gelöst. Auch das mit vergleichsweise höheren Risiken belastete Schiffsportfolio der einstigen WestLB ist inzwischen um rund 30 Prozent geschrumpft. In einem anhaltend schwierigen Marktumfeld gelang es der EAA, rund 300 Millionen Euro durch Rückzahlungen und gezielte Verkaufsaktivitäten abzubauen. Ende Juni 2013 umfasste das Schiffsportfolio der EAA noch knapp 700 Millionen Euro.

„Im Handelsbestand konnten wir nicht nur das Gesamtvolumen zurückführen, sondern ganze Risikoklassen abbauen“, berichtete Wargers. Gerade ein besonders komplexes und daher riskanteres Unterportfolio mit Kreditderivaten sei inzwischen komplett veräußert. Im aktuellen Handelsbestand dominieren eindeutig die einfacheren Zinsprodukte.